Die Mobilität nimmt laufend zu, die Kapazität unserer Strassen kann mit dieser Entwicklung teilweise kaum mehr Schritt halten. Das zeigt sich auch in Brienz: Die Verkehrssituation auf der Hauptstrasse ist besonders im Aenderdorf unübersichtlich und teilweise gefährlich. Der Kanton will deshalb die Ortsdurchfahrt sanieren und die Höchstgeschwindigkeit zwischen Bahnhof und Schleegasse/Brienzerburli von heute 40 km/h auf neu 30 km/h reduzieren.
Der Gemeinderat befürwortet dieses Vorhaben und beantragt der Stimmbevölkerung, seine entsprechende Stellungnahme gegenüber dem Kanton gutzuheissen. Die entsprechende Urnenabstimmung in Brienz findet am 12. März statt. Die Interessengemeinschaft Tempo 30 unterstützt den Antrag des Gemeinderats und die gleich lautende Empfehlung der Begleitgruppe «Ortsdurchfahrt». Sie macht dafür folgende Gründe geltend:
- Tempo 30 stärkt die Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer, die zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs sind. Das betrifft namentlich Schulkinder, aber auch ältere Personen und Menschen mit Beeinträchtigungen.
- Das Neben- und Miteinander von Langsamverkehr und motorisiertem Verkehr wird durch die erhöhte gegenseitige Rücksichtnahme gestärkt.
- Tempo 30 sorgt für flüssigen Verkehr auch bei hohem Verkehrsaufkommen und trägt dadurch zum Klimaschutz bei. Selbst bei beengten Platzverhältnissen wie im Aenderdorf können heikle Situationen vermieden werden.
- Tempo 30 führt zu massiv weniger Lärmemissionen. Davon profitieren insbesondere die Anwohnerinnen und Anwohner der Hauptstrasse. Für sie erhöht sich sowohl die Sicherheit als auch die Wohnqualität.
- Bei der Sanierung der Ortsdurchfahrt werden im Dorf so oder so Parkplätze wegfallen. Mit Tempo 30 kann ein Teil davon beibehalten werden.
- Die reduzierte Höchstgeschwindigkeit auf der Brienzer Hauptachse verlängert zwar die Fahrzeit, aber nur geringfügig: Eine halbe Minute mehr zwischen Bahnhof und Brienzerburli – für eine deutlich höhere Verkehrssicherheit ist das ein geringer Aufwand.